8. Okt, 2007 @ 16.54 Uhr

Im Postfach lag gerade eine E-Mail eines Finanzdienstleisters aus Düsseldorf.

Sehr geehrter Hr. $leachiM2k,

wir danken Ihnen für die Übersendung Ihrer Bewerbungsunterlagen und das unserem Unternehmen entgegengebrachte Interesse.
Nach eingehender Prüfung der Unterlagen müssen wir Ihnen leider mitteilen, dass wir Ihre Bewerbung im Hinblick auf die zu besetzende Stelle nicht berücksichtigen können.
Für Ihre Zukunft und die weitere Suche nach einer neuen beruflichen Herausforderung wünschen wir Ihnen viel Erfolg.

Mit freundlichen Grüßen
[…]

Öhm… Es ist zwar schön, dass Firmen auf meine Bewerbungen antworten. Aber wie überarbeitet muss eine Personalchefin sein, wenn es wie in diesem Fall stolze drei Monate dauert, bis man sich für jemanden entscheidet?? Oder wollten die abwarten, bis die Probezeit des schon Eingestellten abgelaufen ist, bevor man die restlichen Bewerbungen gen Mülltonne befördert? Ich staune nur.

Ich hoffe nur, dass diese Firma aus dem Düsseldorfer Hafen in ihrem Geschäftsalltag doch wesentlich zügigere Entscheidungen trifft. :-/

Wo wir gerade von solchen Textblock-Absagen reden, fällt mir doch glatt ein, dass es wohl noch zwanzig Firmen gibt, die mir eine Antwort schuildig sind. Also ich warte noch… 😀

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4. Okt, 2007 @ 22.22 Uhr

Jetzt ist es geschehen. Ich fühle mich abgebrannt. Jeden Tag überlege ich nach dem Weckerklingeln, ob ich weiter schlafen soll.

Aber nein, ich bin ja noch in Probezeit, da kann man sowas nicht machen. Scheiß auf die Probezeit und den Job, denke ich mir dann, so ein Leben kann man doch nicht so weiter leben. Man sieht ja nicht mal was von Leben. Komm, denkste dir, such doch einen anderen Job. Gibt doch genug. Fünf Firmen haben sich um dich gerissen. Oder mach Urlaub. Komm klar mit deinem Leben – es wird schon.

15 Minuten später sitzt man vor seinem Frühstück und schaut mit großer Unlust auf diese blöde Uhr, die sich immer und immer weiter bewegt. Warum kann die Welt heute nicht mal eine Pause machen..? Warum?

30 Minuten später  steht man schon im ersten Stau. Da hat sich jemand doch tatsächlich ausgedacht, die A46 zwischen Düsseldorf und Wuppertal auf sechs Spuren durchgehend zu verbreitern. Der Umbau beginnt also jetzt. Die 1,5 Spuren lassen grüßen. Aber was soll’s, auf dem Schild stand, dass es nur bis Ende 2010 geht. Dieser Planerarsch! Was denkt er sich? 2010 bin ich 26 Jahre alt und Schröders Agenda ist endgültig Makulatur.

45 Minuten später und zwei Staus reicher an Erfahrung sieht man 10 ungelesenen E-Mails  entgegen. Bevor ich gestern ging, waren es doch keine mehr… Hm, und natürlich kein Spam dabei. Der Chef dirigiert einen aus der Ferne und der Kunde beschwert sich über irgendwas. Erstmal Kaffee trinken.

8 Stunden später merkt man direkt, dass Multitasking eher was für Windows(TM) ist als für mich. Hier und da was gemacht, was zugekleistert und trotzdem knirscht es an allen Stellen. So ist es eben, wenn man an vier Projekten gleichzeitig arbeitet. Die Beschwerdemails bringen auch keine Sorgfalt rein. Tief durchatmen hilft auch nicht mehr. Die Lunge ist frisch, der Dreck sitzt nun im Hirn. Warum bin ich auf die Idee gekommen, heute aufzustehen? Der Server geht noch? Dann ich gehe ich auch.

Kurz vor 23:59 Uhr, selber Tag, Bett. Gedanken rauschen durch den sehr schweren Kopf. Sinn des Lebens und so. Man kennt es. Als ob man sonst keine Probleme hätte. Kinder in Uganda hungern und dieser kleinwüchsiger, dicker Ausländer mit deutschem Pass denkt über mehr Lohn und bessere Lebensumstände nach. So ein Arsch!

Also auf die Seite drehen und meine Lebensabschnittsgefährtin umarmen! Blöd, da war ja was. Das Leben ist so unmöglich. Nichtmal einen Menschen kann man finden, der es mit einem länger als die 30 15 Minuten Smalltalk aushält. Weißte, da reden nahe Bekannte weiblichen Geschlechts, zu denen man gefühlsmäßig zugeneigt ist, mit dir über ihre Sexsorgen, Sexprobleme und Sexpraktiken und sagen dir, dass die meisten Kerle Betrüger und Arschlöcher ist. Du schaust diese Bekannte an, nickst und denkst dir, dass du gerade in diesem Augenblick mal wieder nicht das sagen kannst, was du eigentlich denkst. Ja… Man müsste sich nur mehr trauen. Ja… Dann hätte man nicht mal jemanden, der einem etwas aus „dem Leben“ erzählt. Vollidiot, jetzt haste the same procedure as every night.

Wie können die im Radio bloß solche Musik spielen? Kann man dagegen gerichtlich vorgehen? Lyonel Richie mit „Hello“ und R. Kelly mit „I believe I can fly“. Umschalten auf 1Live „Bubbly“ von Colbie Caillat…. Argh…
Die Welt ist blöd.

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2. Okt, 2007 @ 18.00 Uhr

Diesen Beitrag schreibe ich aus dem Zug von Berlin nach Düsseldorf. Denn endlich habe ich Zeit gefunden, mich irgendwelchen Sachen zu widmen, die nicht primär etwas mit der Arbeit zu tun haben.

Gut, ich war nun drei Tage in Berlin. Viel davon habe ich nicht gesehen. Mein sonntägiger Arbeitstag ging von 8 Uhr bis 23:30 Uhr mit einer nicht nennenswerten Pause. Ich will ja nicht meckern, aber irgendwie ist es mir zu viel. Einen Wochenendzuschlag gibt es mit Sicherheit nicht. Mal schauen, was ich noch mit dem Freizeitausgleich regeln kann. Denn es waren ja 15 Stunden, also wesentlich mehr als ein Arbeitstag.

Ähnlich war auch der Samstag und der heutige Montag, der ja noch nicht vorbei ist. Morgen geht es dann locker-flockig dann in Wuppertal weiter.

Eigentlich bin ich sauer. Aber da ich so wahnsinnig kaputt bin, kann ich mich nicht mal vernünftig aufregen. Ja, ich weiß – ein Dilemma. Ich hoffe mal, dass so etwas nicht zur Regel wird. GRML

In zwei Wochen geht es dann wieder nach Berlin und dann direkt für 17 Tage. Vermutlich wird sich die Veranstaltung gut entwickeln und der Stress vom Aufbau legen. Es wird alles geordnet und ruhig ablaufen, d.h. man wird sich in den Sessel schmeißen und dem ganzen Treiben zuschauen können. Die Hoffnung stirbt bekanntlich ja als Letztes. :-/

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29. Sep, 2007 @ 10.16 Uhr

Also ich weiß ja nicht, was ihr so macht an eurem freien Wochenende, aber ich habe mir überlegt, das WE sausen zu lassen und für die Firma nach Berlin zu fahren. Die letzte Fahrt Ende Mai 2006 war ein Desaster, wenn man sich die Spätfolgen ansieht. Dort werde ich bis einschließlich Dienstag verweilen und hoffentlich hier einige Einträge reinschreiben.

Ich bin mal gespannt, was ich dort schaffe, was nicht die Arbeit betrifft. Meinen geplanten Anschlag auf den Bundestag habe ich ja bis jetzt geheim halten können 🙂

Mehr zu meinen Plänen, hoffentlich heute oder morgen oder so…

23. Sep, 2007 @ 12.47 Uhr

Hui, die letzten zwei Tage waren vielleicht anstrengend. Die RWE hat ein Städteduell zwischen Bitburg und Wittlich, beides in der Eifel, veranstaltet. Bei diesem Duell wollte die RWE aufzeigen, wie schwierig es ist, Energie zu erzeugen und wie leicht es dagegen ist, Energie zu sparen. Neben dem normalen Veranstaltungsbrimborium wie Bierstand, Würstenwagen und Infozelten standen im Mittelpunkt der Veranstaltung 24 Ergometer. Auf diesen Ergometern radelten von 11 Uhr bis 17 Uhr fast ohne Unterbrechung Menschen, die zusammen für ihre Stadt den Sieg erkämpfen wollten. Die Siegerstadt Wittlich bekam für die erstrampelte Leistung von 40 kWh 10.000 Euro Geldprämie, die einem guten Zweck gestiftet werden musste. Die Verliererstadt bekam als Trostpreis 5.000 Euro. Das Beste Team bekam in jeder Stadt 500 Euro als Siegerlohn.

Soviel zu den Fakten. Dann war ich ja auch noch da. Aber warum und weshalb? Ganz einfach. Die auf den Ergometern erzeugte Energiedaten mussten abgenommen, gesammelt und auf eine große Sieben-Segment-LED-Anzeigetafel gebracht werden. Dafür war meine Firma zuständig und ich war schließlich der Programmierer der Software. Ich kann nur sagen, dass es sehr stressig war. Bereits am Freitag haben ein Arbeitskollege und ich in Wittlich mit dem Aufbau der Infrastruktur begonnen. Es wurde, unter die Podeste auf denen die Räder standen, eine Unmenge von Kabeln verlegt und kleine, aber verdammt teuere, Seriell-zu-LAN-Wandler. Hieß für mich also die ganze Zeit Krabbelarbeit auf Pflasterstein. Dementsprechend sehen meine Kniekehlen heute aus. Hmmm…

Da Bilder mehr sagen als Worte, sind hier ein paar Schnappschüsse. (Das Foto mit mir drauf ist die Rückseite der Anzeigetafeln und dementsprechend mein Arbeitsplatz an diesem Tag zwischen Soundboxen und dem Gebläse für die Bühne. Sehr LAUT!!!)

Es war aufregend, es war schön. Über eine Fortsetzung dieses Pilotprojekts würde ich mich freuen, aber jetzt und hier brauche ich erstmal Ruhe.

  • (C) by Michael Rotmanov