Tag 1.
Nun habe ich eine freie Minute gefunden, um euch etwas über meine aktuelle Tätigkeit und der gestrigen Tag zu berichten. Gestern Abend war ich einfach zu k.o. um darüber schreiben zu können. Aber fangen wir mal von vorne an.
Der gestrige Tag fand seinen Anfang in einem furchtbaren Hotel in Fußreichweite zum Arbeitsplatz Flughafen Tempelhof. Dort mache ich für meine Firma „Testdrivemanagement“ oder zu Deutsch „Testfahrtenkoordinierung“. Dazu habe ich in den vergangenen Monaten eine webgestützte Anwendung geschrieben, die nichts anderes ist als ein elektronisches Fahrtenbuch. Das ist die Sachlage sehr vereinfacht.
Zu meinen Aufgaben gehört es, die Technik jeden Morgen auf- und jeden Abend abzubauen. Anschließend verfolge ich den reibungslosen Ablauf und helfe bei technischen Störungen oder bei Bedienfehlern seitens der Hostessen.
Gestern war mein erster Tag in einem kompletten Ablauf. Mein Kollege, der schon vom Monatsanfang an dabei ist, hat mich in dieser Sache eingewiesen und ist direkt nach 17 Uhr abgereist. Glücklicherweise hatte er jemanden, der ihn zum Bahnhof brachte – mich. Mein lieber Scholli, die Berlin fahren ja noch Bekloppter als Gelsenkirchener. Außerdem ist in Berlin „Grüne Welle“ höchstens ein Name für die aktuelle Opposition im Bundestag. Die Verkehrsführung ist auch seltsam. Die Straßen sind hier meist vierspurig. Man sollte aber mittigst fahren, denn ganz rechts ist die Busspur, daneben die 2.Parkreihe-Spur (sollte es dort frei sein, so wird der vorausfahrende bald ohne Ankündigung diesen Umstand beheben). Ganz links ist eine Spur die immer gerade aus führt, an Kreuzungen aber meist zur kompletten Linksabbiegerspur wird – natürlich ohne Vorwarnung. Gruselig. Frei Parkplätze sind hier gar nicht vorhanden und wenn doch, dann sehr teuer. Günstigster Tarif geht so: Beim Parken von 8 – 20 Uhr bezahlt man für die ersten 15 Minuten 25 Cent, danach kostet jede Minute 3 Cent. Am Potsdamer Platz ist es etwas teuerer, da kostet die Stunde 3 Euronen… Zurück zum Thema.
Ich hatte so gegen 19:20 Uhr Feierabend. Danach bin ich zu Aldi Nord gefahren und habe mich mit Instantsuppen und Real-Fast-Food eingedeckt. Im Hotel stellte ich nach dem erfolgreichen Eingießen des heißen Wasser fest, dass ich absolut kein Besteck hatte, um diese hochwertige 35-Cent-Suppe zu genießen. Not macht erfinderisch und so löffelte ich die Nudeln mit einem Holzstäbchen aus.
Da in der Veranstaltungshalle ziemliche Temperaturunterscheide vorherrschen und man teilweise friert und teilweise schwitzt, musste es natürlich zu Kopfschmerzen kommen. Deshalb gingen bei mir so gegen 21 Uhr die Licher aus. Das führte zu einem Erwachen um 5 Uhr.