Hm, ich bin just in diesem Moment sehr melancholisch gestimmt. Ach, müde bin auch! Das hängt vorwiegend damit zusammen, dass ich gestern im OpenAir-Kino „FrankenheimKino“ in Düsseldorf am Rhein einen Film gesehen habe, der so untypisch für Filme ist. Der Film hieß „Sommer vorm Balkon“ und hatte bereits im Januar 2006 seine Premiere. Die Vorstellung war erst um 0:30 Uhr zu Ende.
In dem Film geht es ganz einfach um zwei Frauen, die beide in Berlin in einem sehr sanierungsbedürftigen Altbauhaus auf dem Prenzlauer Berg leben – ehemals einem Arbeiterviertel, mitlerweile einem Ort der Schickeria – und auf der Suche nach ihrem ganz persönlichen Glück sind. Katrin ist aus dem Westen in Osten gezogen, um letztendlich mit 40 39,5 Jahren als Hartz-IV-Empfängerin hoffnungslos nach einem Job als Schauwerbegestalterin zu suchen. Abends trifft sie sich häufig mit Nike, ihrer besten Freundin, einer typisch berlinerischen Göre, die in etwas überzogenen Klamotten einem mobilen Altenpflegerjob nachgeht, vorwiegend um Geld damit zu verdienen.
Der Film drängt keine Moral auf, ist generell sehr seicht und zeigt erstaunlich detailgetreu den Lebensalltag der Mittelschicht. Es ist wirklich kein typischer Film. Es gibt nichts Übertriebenes, Überzogenes und auch nichts, wobei man sagen könnte „Das geht nur im Film!“. Einfach ein sehr schöner Sommerfilm. Wenn es den auf DVD gibt, dann leiht euch den mal aus.