10 Jahre war er ein fester Bestandteil unseres Lebens. In guten und in schlechten Zeiten war er stets ein treuer und launischer Mitläufer. Es hat Spaß gemacht mit ihm.
Gestern morgen habe ich ihn zum Tierarzt gebracht. Er hat sich nicht gewehrt. Die Rede ist von meinem 10,5 Jahre alten Kater „Kitty“.
Ich hielt ihn mit den Handschuhen aus dem Baumarkt fest, während die Tierärztin die Nadel hineingleiten ließ. Dann spritzte sie langsam das starke Beruhigungsmittel. Anschließend hatten wir noch zwei Minuten Zeit uns von dem Kater zu verabschieden. Er reagierte seit Tagen kaum noch auf Zuwendungen und Streicheleien, ebensowenig wie auf Futter. Er trank immer weniger und konnte sich kaum bewegen, da seine Gelenke durch von Nieren vergiftetes Blut hoch entzündet waren. Sabbernd lag er nun da in seiner Katzenbox, sprang kurz auf und ließ dann in Zeitlupe sein Köpfchen niedersacken und schlief ein.
Die Tierärztin kam wieder in den Raum, hörte ihn ab und tastete sich bis zum Herz. Dann kam das Todesmittel. Es wurde direkt in die Herzschlagader gespritzt. Mehrmals hörte die Ärztin noch sein Herz ab. Es schlug immer schwächer bis dann um 10:20 Uhr der Tod als letztes Ereignis im Leben des Katers feststand. Kitty wurde mit einem Leinendeckchen zugedeckt.
Ich nahm das alles gefaßt hin. Eigentlich. Richtig bewußt wurde mir alles, erst als der Kater zugedeckt wurde. Vom Kater war nichts mehr zu sehen und es war endgültig Schluß. Die Infusionen der letzten Wochen haben nichts gebracht. Wir ließen den Kater beim Tierazt. Es lag richtig schwer auf der Seele, den leeren Katzenkorb mitzunehmen.
Als wir zuhause angekamen, entsorten wir alle Anzeichen von Kittys Dasein. Es schmerzte einfach zu sehr. So flog sein Futternäpfchen, sein Katzenklo und sein Katzenhäuschen in die Mülltonne. Die Decke auf der er die ganze letzte Woche verbracht hat liegt noch in der Waschmaschine. Wir wissen nicht, was mit dieser machen…
Aktuell ist es noch schwierig hier zu leben, da es oft Alltagstätigkeiten gibt, bei denen der Kater sich bemerkbar gemacht hätte, z.B. sprang er immer auf meinen Schoß, wenn ich mich zum Fernsehen hinsetzte oder er bettelte stets, wenn wir uns zum Essenvhinsetzten. Man muss jetzt auch lernen, die immer offene Toilettentür zuzumachen.
Also ist jetzt Schluß. Unser Leben geht noch ein Stückchen weiter. Mal sehen, vielleicht kommt noch eine andere Katze in unser Leben. Bis dahin gilt:
Kater “Kitty”, * 30.08.1998, † 09.05.2009, Rest In Peace