Das Fazit dieses Wochenendes fällt sehr gut aus, oder?
Am Freitag habe ich bei einem guten Freund gefeiert, der eigentlich in München wohnt und nur ein paar Mal im Jahr nach Düsseldorf zu seinen Eltern kommt. Ab und an schmeißt er Feiern, bei denen es immer feucht fröhlich zugeht. Was mir noch so richtig in Erinnerung geblieben ist, ist die Fahrt nach Hause in der letzten 712 für den Tag und die Gespräche über Probleme ganz normaler Studenten nach dem vierten hintereinanderfolgenden Orgasmus, Debatten über das richtige Gleitgel und sehr einprägsame Schilderungen über wundgescheuerte Genitalien und ausgetrocknetes Vaginalgewebe.
Mir ist immer noch recht schlecht davon. So genau wollte ich es dann doch nicht wissen.
Der Samstag verlief hingegen ruhiger. Mit dicken Kopfschmerzen vom Vorabend bereitete ich mich auf die nächste Party vor: die Geburtsfete einer sehr guten Freundin und ehe-ehemals Mitschülerin. Ihre Zelebrationen sind dafür bekannt, dass sie nie vor dem nächsten Morgen enden. Dieses Jahr stimmte es auch wieder, aber auf eine sehr merkwürdige Art und Weise. Ich kann mich nur noch an eine grüne Bowle aus Blue Curacao, Wodka, Wein und eingelegten Früchten erinnern, die noch am gleichen Abend mit Sekt verfeinert wurde. Der Sekt stand zum Zeitpunkt der Zubereitung bereits drei Stunden in der Gefriertruhe, somit war er zur Hälfte gefroren. Während die Gastgeberin die Flasche mit dem Fön bearbeitete, hielt ich sie – die Flasche. Sonst waren da noch sehr viele bekannte Gesichter da, deren angehängte Menschen bereits schon sehr weit fortgeschritten in der Studium- oder Arbeitslosenkarriere waren. Es wurde Mäxchen gespielt und insgesamt gab es den ganzen Abend Likör 43. So ab 2 Uhr geht meine Erinnerung in die Knie. Ich wachte um 9:30 Uhr auf der, mit Kissen und Decken ausgelegten, Fensterbank in einer fast völlig leeren Wohnung auf. Neben mir fand ich noch einen Typen aus Willich und die Gastgeberin vor. Beide schliefen in getrennten Betten. Auf WDR lief west.art mit der Vorstellung des Buches „Feuchtgebiete“ von Charlotte Roche. Alles sehr komisch. Nachdem ich mir gefühlte 200 Tütchen Brausepulver aus allen Öffnungen entfernt habe, zog ich mich an, frühstückte Kaffee und Kartoffelsalat und ging nach Hause. 😕
Daheim angekommen überfiel mich direkt der Putzfimmel. Darunter musste die Unordnung, der Staub und die Jungfräulichkeit des Wischmobs leiden. Jetzt glänzt der Boden und dank Bienenwachs kann ich mich nur kriechend fortbewegen.
Die Arbeitswoche kann kommen.