Postpaket-Switch
18. Sep, 2006 @ 19.33 Uhr

Bald werde ich keine ausgebildeteter Systemintegrator sein, sondern eher ein Postfachangestellter.
Die Kollegen im Büro missbrauchen mich seit Neuestem als Postabteilung. Ich darf die Pakete abholen, die für uns abgegeben wurden und vor allem, Neue verschicken. Das ist was ganz tolles, da lernt man nämlich die ganze Produktpalette von Hofkurier DHL kennen. Zu meinen bereits angelernten Diensten gehören die Produkte Express national, international, Pick Up Requests und sogar Euro-Paletten habe ich damit mal verschickt. Ach, und wenn die Entfernung nicht so groß ist, dann setze ich mich auch mal selbst hinters Steuer und spiele Kurier. Die Kunden sind von diesem Mehrservice total begeistert. Genau wie ich, da ich so die Möglichkeit habe Auto zu fahren. Kritikpunkt: Trinkgeld gabs aber leider noch nie welches. 🙁

Besonders interessant finde ich die Geschichte, die ich gerade „bearbeite„. Ein Kunde mit ganz, ganz vielen Filialen in Osteuropa brauchte einen Hardwareupgrade. Also musste die Hardware zuerst bei unserem holländischen Lieferanten bestellt, durch mich kontrolliert, ein Softwareupdate durchgeführt, neu ettiketiert und international nach Osteuropa versandt werden. So schwammen 12 Pakete durch die Verladestationen unserer Versandfirma. Ich, chronisch unterfordert, aktualisierte stündlich die Statusseite im Intranet und entzückte mich an neuen Einträgen…
Vor ein paar Tagen kamen die Kollegen auf mich zu und teilten mir mit, dass die alte Hardware an diesen Standorten im Ausland abgeholt werden muss – allerdings gäbe es dafür kein Versandmaterial und ich sollte schauen, wie ich diese Aufgabe bewältigt bekomme. Zum Glück kann man DHL nicht nur damit beauftragen, irgendwo im Ausland etwas abzuholen, sondern auch entsprechendes Material zu beschaffen. Nun, lasst uns nicht über die Kosten sprechen, denn bei solchen irrsinnigen Aktionen dürfen diese egal sein. Ja, es darf auch egal sein, dass allein die Verpackung einen Fuffi kostete. Alles in allem funktioniert der Service prima.
Die nächsten Tage werde ich wahrscheinlich wieder vorm Monitor auf die Aktualisierung wartend verbringen. Quatsch, nein, natürlich nicht. Morgen muss ich ja Ware zum Kunden nach Lörick bringen. Toll, ich freu mich drauf! 😉

Ein anderer Kollege aus einer anderen Abteilung hat mal über meine Tätigkeit gescherzt.

„Du funktionierst ja selbst wie ein Switch.“, meinte er lächelnd, „Nimmst die Pakete aus der einen Richtung an, schaust auf die Adresse und leitest sie direkt zum Empfänger weiter.“

So Unrecht hat er damit nicht.

Mal ganz am Rande etwas Privates: Die Erfahrung als Geschäftskunde konnte ich ja als Privatkunde nicht machen. Aaaaaber DHL hat mir das Geld tatsächlich überwiesen. Es hat zwar seit April gedauert und, wie berichtet, sehr viele Sorgen gemacht, aber nun ist es soweit gewesen und ich konnte das Geld begrüßen. Akte DHL privat 2006 ist nun geschlossen.

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  • (C) by Michael Rotmanov